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        Gesamt

        Rock Vision

        Konzert Fotografie: 1978 - 1991

        Meine erste wirklich interessante Konzert Aufnahme habe ich als Teenager 1977 beim Status Quo Konzert in der Niedersachsenhalle in Hannover/Germany gemacht. Ich konnte es nicht fassen, als mein damaliges Idol 'Rick Parfitt' nur 10 Meter vor mir stand und mit den Klängen zu 'Caroline' das Konzert eröffnete. Damals fotografierte ich mit einer einfachen Agfa Kamera von meinem Vater, und dennoch ergaben sich ein paar tolle Aufnahmen zur Dokumentation. Im folgenden Jahr machte ich ein paar tolle Aufnahmen von Bon Scott bei meinem ersten Konzertbesuch von AC/DC in Hamburg, aber meine Lieblingsaufnahmen entstanden am 24. Februar 1979 in der Eilenriederhalle, bei meinem ersten Scorpions Konzert mit Michael Schenker in Hannover. Nach diesem Konzert lernte ich auch per Zufall Barbara, Michaels Schwester kennen, und wir wurden Freunde. Diese damaligen Aufnahmen haben in gewisser Weise auch meine berufliche Laufbahn als auch mein Leben generell verändert.
        Ich war damals 17 Jahre alt. Als ich eines Tages von der Schule nach Hause kam, klingelte das Telefon, die Design-Firma Hipgnosis war am anderen Ende der Leitung und fragte mich, ob sie meine Bilder von diesem Konzert (vom Februar 1979 in Hannover) kaufen könnten? Hipgnosis war eine englische Design-Firma mit Sitz in London, die sich auf die Gestaltung von Albumcovern für Rockmusiker und Bands wie Pink Floyd, The Who, Led Zeppelin, Black Sabath und natürlich auch UFO spezialisiert hatte. Sie hörten also von Barbara, dass ich eine Reihe schöner Bilder gemacht hatte, völlig andere Perspektiven von Michael mit der Flying V. Wow; ich war völlig aus dem Häuschen. Irgendwie schockiert, dass diese weltberühmte Firma mich, einen Teenager in Deutschland, wirklich anrufen würde? Obendrein schaute meine Mutter schon komisch, als sie ihren heranwachsenden Teenager im Wohnzimmer am Telefon sah - der sehr selbstbewusst auf English Konversation betrieb. Ja, was sie wohl dachte? Ich jedenfalls war total verblüfft, aber notierte mir natürlich die Informationen und reichte meine Bilder bei Hipgnosis per Post in London ein. Ich konnte es kaum erwarten, dass Michaels erste Platte (MSG) herauskam; ich war so aufgeregt. Der Gedanke, dass mein Bild evtl. auf dem Cover seiner ersten Solo-Platte landen könnte, nachdem er UFO verlassen hatte? Wow, das wäre ja super-cool; ich war nun vollkommen aus dem Häuschen. 
        Rock Vision, Harald-M. Lehnardt 1978-1983
        In der Zwischenzeit hatte sich Michael bei einer seiner Sauftouren allerdings die Haare ganz kurz geschnitten und deshalb wären meine Bilder von ihm, mit langen Haaren, nicht mehr für ein Plattencover geeignet gewesen, also passierte nichts. Oh weh, ich war so sehr enttäuscht.

        In den folgenden Jahren war ich oft mit Barbara unterwegs, fotografierte Sie in Ihrer Wohnung für ein Solo Project, und dann später war ich oft auf Tour mit Viva, Ihrer Band aus Hannover. Ich begleitete VIVA auf vielen Gigs in Deutschland, aber auch Holland und Belgien. Zwei Jahre später, 1981 hatten Barbara und ich auf dem Weg nach Hamburg zu der Rockpalast Aufzeichnung von MSG in der Markthalle, dem ersten Konzert ihres Bruders in Deutschland, nachdem er sich von UFO getrennt und seine eigene neue Gruppe, die Michal Schenker Group, gegründet hatte, einen schweren Unfall mit meinem VW Porsche. Zum Glück hatten wir alle jedoch einen großen Schutzengel dabei. Barbara musste jedoch noch in der selben Nacht am Bein operiert werden, ich hingegen bin mit Marc Paganini (der auch bei mir im Auto saß) aus dem Krankenhaus ausbuchst und per Bahn nach Hamburg in die Markthalle, um Michael von unserm Unglück zu berichten. Michael fand es gar nicht gut ihn vor seinem ersten Gig in Germany diese Hiobsbotschaft zu unterbreiten, trotzdem war sein Konzert ein voller Erfolg. Nach dem Gig sind Marc und ich gemeinsam mit Rudolf Schenker und seiner damaligen Frau Margret zu einer Party des Platten Labels fahren, dort lernte ich sich Steve Harris von Iron Maiden kennen, drehte Zigaretten mit Cozy Powel (da wir beide Vanelle Zwar Shag rauchten. In frühen Morgenstunden sind wir dann auf dem Weg nach Hannover noch mit Rudolf am Krankenhaus in Winsen an der Luhe vorbeigefahren, um Barbara später in der Nacht zu besuchen. Da haben Sie eine Ausnahme gemacht, und den berühmten Bruder könnt sich nach dem Wohl der Schwester erkundigen. Später fuhr mich Rudolf mit seinem roten Mercedes SL Coupe weiter nach Hannover, ich verbrachte den Rest der Nacht in Barbaras Wohnung in Ronnenberg und am Morgen rief ich dann daheim an, um meinen Eltern von meinem Unfall zu berichten. Gott sei Dank verlief alles positiv, und wir alle haben uns gut erholt. Barbaras Verletzung verheillte entsprechend gut und als Keyboarderin für VIVA machte sie weiterhin eine gute Figur auf der Bühne. Ich fand ihre Band wirklich toll und war in den folgenden Jahren weiterhin mit VIVA unterwegs. Leider stieg Barbara 1983 aus, und irgendwie ging es mit der Band auch nach Untern, bis sie sich dann auflösten, und ich wurde Student.

        Rock Vision, Harald-M. Lehnardt 1990

        Dieses kreative Ereignis mit Hipgnosis aus dem Jahr 1979 lenkte mich auf die kreative Schiene. Mein ursprünglicher Wunsch, Architekt zu werden, wich nun einem Studium der "Visuellen Kommunikation" mit dem Schwerpunkt "Fotografie und Filmgestaltung". Ich war immer noch auf Rock Konzerten unterwegs, jedoch mit inzwischen besserer Kameraausrüstung, und verarbeitete meine Ergebnisse in vielen Projekten/Prüfungen an der Fachhochschule Bielefeld, wo ich studierte. Ich liebte es, auf Konzerten zu fotografieren; man traf auch oft die gleiche crew der internationalen Musikmagazinen; damals war es noch ein kleiner Pool von kreativen Fotografen. Walter Chin, Ross Halfin, Fin Costello, Neil Zlozower, und natürlich mein Idol Bob Ellis. Ich erinnere mich an einen Vorfall auf dem zweitägigen RockPop Festival in Dortmund, 1983 mit Judas Priest, Scorpions, Def Leppard, Quite Riot, Ozzy und natürlich MSG. Ich glaube, ich fotografierte gerade Rudy Sarzo von Quite Riot, als ein Fotograf neben mir im Fotograben Hallo sagte. Ich antwortete ihm und fragte, für wen er fotografiere - er antwortete: "Für mich selbst". Erstaunt stellte ich fest, dass ich in der Tat mit Bob Ellis sprach, dem Bob Ellis, dem Rockstar-Fotografen von damals. Ich erzählte ihm, dass ich letzten Monat ein Poster von Running Wild in der Mitte des Metal Hammer Magazines  hatte und sein tolles Foto von Saxon auf der anderen Rückseite war ... er lächelte und korrigierte mich. "Nein, da war ein Poster von Saxon im Metal Hammer und ein wunderschönes Foto von Running Wild auf der Rückseite". Wir lachten beide; er war ein freundlicher Typ, sehr nett.

        Wann immer ich Zeit hatte, dokumentierte ich Konzerte, ich war fasziniert von der Atmosphäre und natürlich von dem Wunsch, etwas Besonderes festzuhalten. RockPop in der Westfalenhalle 1983, oder Jahre später mit Ozzy Osbourne und Joe Elliott (Def Leppard) bei der Party vor Monsters of Rock in Mannheim, dann am nächsten Tag in Nürnberg. Sharon Osbourne habe ich schon kennengelernt, bevor sie diese ganzen Schönheitsoperationen hatte, das war einfach cool: Immer Backstage, immer in der Pit vor der Bühne, das war eine phänomenale Zeit damals. Jahre später entwickelte sich meine Leidenschaft für Typografie, meine Faszination für “Text + Bild” resultiert aus dieser Zeit und besteht bis heute. Nach meinem Studienabschluss in Deutschland studierte ich anschließend Medienwissenschaften in New York (Dank eines Fulbright Stipendiums). Ich arbeitete als Sr. Art Direktor für die größte Kaufhauskette in den USA, dann als Design Director für den in Japan bekanntesten amerikanischen Künstler auf Hawaii, und später für 5 Jahre als Sr. Art Director für eine Boutique Design Firma in Honolulu; gewann viele Preise und lebte meinen kleinen Traum. Kundengespräche am Morgen, gefolgt von ersten Konzepten und Ideen, dann evtl. Druckpressscheck in der Druckerei gegen Mittag und schon am späten Nachmittag auf dem Surfboard irgendwo im Ozean bis zum Sonnenuntergang. Eine tolle und so vollkommene Zeit, für die ich sehr dankbar sein muss. Einige Jahre später machte ich mich im Bereich Branding und Marketing selbständig: zunächst noch auf Hawaii und dann auch in Germany, nach meinem Umzug von Hawaii nach Deutschland. Insgesamt lebte ich 26 Jahre in den Vereinigten Staaten: von 1991 bis 2017. Ich kann mich nicht beklagen: Ich habe 14 Jahre lang in Manhattan gelebt und gearbeitet, gefolgt von 12 Jahren auf den hawaiianischen Inseln, lebte am Sunset Beach an der Nordküste von Oahu, lief 800 km zu Fuß den Jakobsweg quer durch Nordspanien, und habe gerade im letzten Juli meinen 60. Geburtstag im Everest Base Camp in 18.000 Fuß Höhe gefeiert. Alles gut. Was jetzt kommt, ist noch Bonus.

        Nun träge ich 2 Hüte. Der eine repräsentiert mich als Creative Director und Designer für www.dolcevitacreative.com, einem Büro für Gestaltung und Kommunikation, der andere Hut repräsentiert mich als Künstler meiner „Text-Bild“ Kompositionen durch www.kuliana-edition.com.

        Einige Jahre nach meinem Umzug von Hawaii nach Deutschland, Monate nachdem ich die neue Website gelauncht hatte, räumte ich den Dachboden auf und stieß auf einige Fotoaufnahmen von damals. Aus der Studienzeit als ich so oft auf Konzerten unterwegs war, manchmal hatte ich Glück und konnte meine Bilder an Metall-Hammer verkaufen, und ein Mal war ich auch in der Bravo … ha ha. Leider habe ich damals nicht das Organisationstalent gehabt, was ich heute an den Tag lege, und auch wegen der vielen Umzüge in meinem Leben haben nur wenige Negative + Fotos aus dieser Zeit überlebt. Ich konnte mich immer noch daran erinnern, dass eines der Schenker Bilder von '79 ganz besonders gut war - aber als ich das alte Fotoalbum auf dem Dachboden fand, war ich etwas entäuscht - die Bilder waren gut .. aber wo war der Star? Das änderte sich allerdings heute, als ich in einer alten Kursarbeit aus meiner Studienzeit in einem Buchprojekt "Jugendkultur + RockMusik", einen Teil dieser aufregenden Aufnahmen sah. Auch das perfekte Schenker Bild in den schwarz/weissem Leder Outfit, dass Barbara damals für ihn designt hat. Schade. Es existiert leider nur  noch als schlechte Farb Fotokopie. Dennoch ein tolles Bild, besonders weil ich ein Jahr später die Scorpions in Hildesheim fotografierte (Animal Magnetism Tour) und Michaels Bruder Rudolf, in der gleichen Position - aber mit blauem Spotlight fotografierte. Auch da fehlen mir leider die Negative oder ein Foto zum scannen. Nunja, Trotzdem bereit es mir viel Freude noch einmal an diese Zeit zu denken, Bilder aufzuarbeiten, hier und da etwas zu bearbeiten um sie dann auch unter der Rubrik „Rock Vision“ hier nochmals offerieren zu können..

        Harald-M. Lehnardt